Entsorgungscoupons wieder einführen

Im vergangenen Herbst wurden die Entsorgungscoupons von Entsorgung + Recycling Zürich ersatzlos gestrichen. Dies stiess bei vielen im Gemeinderat auf Unverständnis. Diverse Vorstösse wurden eingereicht, um die beliebten Coupons zu retten. Wie würde wohl das Volk entscheiden? Ein Beitrag der EVP Stadt Zürich.

Nicht alle alten Möbel will man restaurieren. (Foto: Freepik.com)

Von Claudia Rabelbauer

Die Absicht von Stadträtin Simone Brander, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements (ERZ), Möbel, Textilien sowie elektronische Geräte zu reparieren, statt sie zu entsorgen, ist nachhaltig, doch in vielen Fällen nicht wirtschaftlich. Es ist oft günstiger, ein neues Produkt zu kaufen, statt das alte reparieren zu lassen. Es gibt deshalb in vielen Quartieren Initiativen, die Reparaturen günstig anbieten. Oft basierend auf Ehrenamtlichkeit.

Das Pilotprojekt des ERZ vom «Reparatur-Bonus» von 100 Franken ist deshalb sicher eine gute Sache und soll gefördert werden. Reparaturen jedoch gegen die Entsorgung von Sperrgut auszuspielen, macht keinen Sinn. Es gibt nun mal Sachen, die so sehr in die Jahre gekommen sind, dass weder eine Reparatur noch eine Verschönerungskur helfen. Man möchte sich davon einfach trennen.

Das Konzept geht nicht auf

Brockenhäuser sind wählerischer geworden und auf Verkaufsplattformen wie Tutti kommen die alten Stücke auch nicht weg und müssen zum Schluss eben doch entsorgt werden. Dafür sollen künftig in der ganzen Stadt über 30 mobile Recyclinghöfe zur Verfügung stehen. Diese dürfe man dann aber nicht mit einem Auto anfahren, sondern man muss das Sperrgut mit dem Tram hinbringen. Für kleinere Gegenstände, wie alte Pfannen, geht das. Wie schwere alte Sofas, grosse sperrige Kleiderschränke oder Doppelbettmatratzen zu Fuss durchs Quartier geschleppt werden sollen, ist jedoch schleierhaft. Dieses Konzept geht nicht auf.

Die Entsorgungscoupons wurden aus Sicht der EVP ohne Not abgeschafft. Sie verhindern, dass Sperrgut ansonsten einfach «wild» im Wald entsorgt wird. Die Gründe für die Abschaffung sind entweder eine reine Sparübung, ideologischer Natur als links-grüne Umerziehungsmassnahme oder einfach nur eine Schikane gegen all jene, die ihr Sperrgut mit einem Auto entsorgen. Besonders stossend ist, dass die Mindestabfallmenge zur Entsorgung zum Beispiel im Recyclinghof Looächer 100 Kilogramm beträgt. Wer weniger Kilo Sperrgut auf die Waage bringt, bezahlt trotzdem mindestens 22 Franken Entsorgungsgebühr. Das sind Wucherpreise!

Wenn schon die Coupons gestrichen werden, dann soll wenigsten die Mindestgebühr deutlich günstiger sein. Der Tauschplatz könnte vergrössert und gute Stücke könnten niederschwellig den Besitzer wechseln. Bei einem Mindestpreis von 100 Kilogramm hat man aber keinen Anreiz, seine guten Sachen auf dem Tauschplatz zu deponieren. Das Volk würde die Coupons bestimmt wieder einführen.

Redaktionelle Beiträge von: EVP Stadt Zürich,
Josefstrasse 32, 8005 Zürich,
Claudia Rabelbauer, sekretariat@evpzh.ch

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