Quartierleben
Gegen Vorurteile
Die Gemeinschaftszentren Höngg, Wipkingen und Schindlergut schlossen sich am Internationalen Tag gegen Rassismus zusammen und präsentierten auf dem Röschibachplatz eine gemeinsame Aktion.
28. März 2025 — Daniel Diriwaechter
Wir alle kennen sie: Vorurteile. Sie existieren in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen und können das Denken und Handeln von Menschen erheblich beeinflussen. Dies nahmen die Gemeinschaftszentren Höngg, Wipkingen und Schindlergut zum Anlass, um gemeinsam eine Aktion zum Internationalen Tag gegen Rassismus zu gestalten.
Laut Silvana Kohler, Leiterin GZ Höngg, ist die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Gemeinschaftszentren in dieser Form eine Premiere. Im Vorfeld hat sich das Team in einem gemeinsamen Workshop die Zeit genommen, sich inhaltlich auf die Aktion vorzubereiten. «Wie führen wir neugierige, authentische und mit einer gewissen Leichtigkeit und Humor geführte Gespräche zu einem schwierigen Thema?», so Kohler.
Als Veranstaltungsort wurde der Röschibachplatz gewählt. Der sonnige Freitagnachmittag des 21. März bot die ideale Gelegenheit, um Interessierte zum Verweilen und Mitmachen einzuladen. Sitzgelegenheiten wurden aufgestellt, Plakate informierten über den Internationalen Tag gegen Rassismus, und die Thematik der Vorurteile wurde spielerisch mithilfe eines Glücksrads sowie einer «Powerflower» zum Ausmalen aufgegriffen.
Man erhielt auch Einblick in das GZ-Leitbild, in dem Respekt, Sorgfalt, Mitgestaltung und Vielfalt einen hohen Stellenwert einnehmen. Die Teams der Gemeinschaftszentren wechselten sich vor Ort ab. Schon zu Beginn zog das Glücksrad zahlreiche Kinder an, wobei die darauf enthaltenen Fragestellungen oder Zitate oft von den Eltern beantwortet wurden und so Gespräche entstanden. Solche Diskussionen seien wertvoll, sagt Andrea Spiess, Leiterin GZ Schindlergut. Auch sie ertappe sich selbst dabei, Vorurteile zu haben.
«Vorurteile haben wir alle», ergänzt Karl Guyer, Co-Leiter GZ Wipkingen. «Wir ordnen Menschen blitzschnell ein, allein durch ihr Äusseres – da spielen Vorurteile unweigerlich mit. Doch wenn wir jemanden besser kennenlernen, verschwinden diese ersten Eindrücke, wenn wir nicht an ihnen festhalten. Dann wird die Person dahinter sichtbarer und die Begegnung tiefer und reichhaltiger.»
Diskriminierung in der Schweiz
Laut der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) gaben im Jahr 2024 rund 17 Prozent der Wohnbevölkerung an, in den letzten fünf Jahren rassistische Diskriminierung erfahren zu haben. Damit ist beinahe jede sechste Person in der Schweiz betroffen. Zudem weist die FRB darauf hin, dass die Dunkelziffer vermutlich erheblich höher liege.
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