Herbst (des Lebens) – Zeit der Ernte?

In welche Beziehungen haben wir investiert? Passend zur Jahreszeit macht sich die Pfarrerin Yvonne Meitner einige Gedanken über den Herbst und die Ernte.

Pfarrerin Yvonne Meitner. (Foto: zvg)

Was haben Sie in diesem Jahr geerntet oder ganz allgemein im Leben bis jetzt? Selbstverständlich kann nur ernten, wer vorher auch gesät respektive etwas getan hat.

Worauf blicken Sie im Herbst (des Lebens) zurück? Auf Körbe voll praller Früchte oder auf viele blühende Beziehungen und/oder Leistungen, die bis heute anderen Lebewesen nützlich sind? Oder haben Sie den Eindruck, dass Sie nur gesät und kaum etwas geerntet haben?

Fehlende Ernte kann traurig machen, aber eventuell auch zum Nachdenken bringen. Haben Sie sich eventuell selbst zu wenig Sorge getragen und sich immer um andere, anderes gekümmert, um Liebe/Aufmerksamkeit zu erhalten?

Es ist nie zu spät, neue Prioritäten zu setzen

Gerade deswegen ist mir der Kern des christlichen Glaubens so wichtig: Liebe Gott mit deinem ganzem Herzen …; deinen Mitmenschen wie dich selbst (z.B. Markusevangelium 12, 29-31). Es ist nie zu spät, (neue) Prioritäten zu setzen.

In welche Beziehungen möchten Sie investieren für eine frohe Ernte? Oder was möchten Sie in Ihrem Leben noch gestalten und hinterlassen? Leider gibt es Menschen, die nur nehmen und praktisch nichts zurückgeben.

Umso schmerzlicher ist es für Eltern, die viel Zeit und Mühe in die Erziehung ihrer Kinder gesteckt haben und später erfahren müssen, dass ihre Kinder kaum an sie denken bzw. Kontakt pflegen.

Oft sind dabei Selbst- und Aussenwahrnehmung nicht deckungsgleich oder die Kinder sind in ein Umfeld geraten, wo andere Werte wichtig sind.

Yvonne Meitner, Pfarrerin

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