Politik
«Ich weiss, worauf ich mich einlasse»
Die Gemeinderätin Tanja Maag wird für die AL in den Kampf um einen Stadtratssitz steigen. Für den «Wipkinger» hat sie fünf Fragen beantwortet. Ein Beitrag der Alternativen Liste (AL) Zürich.
28. Juni 2025 — Judith Stofer
Judith Stofer: Tanja Maag, Sie sind von der Vollversammlung zur AL-Stadtratskandidatin gekürt worden. Warum braucht es Sie im neu zusammengesetzten Stadtrat?
Tanja Maag: Die AL will zurück in den Stadtrat und hat sich für mich entschieden, was mich enorm freut! Ich bin dafür die richtige Person, weil ich thematisch breit aufgestellt bin, wertwolle Erfahrung aus der Gemeinderatsarbeit in der Rechnungsprüfungskommission mitbringe und zielorientiert linke Sozialpolitik verfolge.
Sie wechseln vom Parlament in die Exekutive und übernehmen mehr Verantwortung. Wie bereiten Sie sich auf diesen Rollenwechsel vor?
Ich habe in meinem Leben immer wieder bewusst verantwortungsvolle Aufgaben gesucht. Die neue Rolle in der Exekutive ist herausfordernd. In der Wahlphase werde ich Themen-Dossiers studieren und auffrischen, Departements-Strategien und -strukturen analysieren. Aus der Tätigkeit in der Rechnungsprüfungskommission kenne ich die grossen Vorhaben der einzelnen Departemente über die nächsten Jahre. Ich weiss also, worauf ich mich einlasse, und ich freue mich darauf, die Stadt künftig mitzugestalten.
Welches sind die drängendsten Probleme dieser Stadt?
Natürlich ist Wohnen eines der drängendsten Themen in unserer Stadt. Unsere Quartiere und der Zusammenhalt in den Quartieren sind durch das Profitdenken bedroht. Es ist inakzeptabel, dass systemrelevante Arbeitskräfte aus Zürich verdrängt werden, um danach für ihre Tätigkeit in die Stadt pendeln zu müssen. Die Konkurrenz bei der Nutzung des öffentlichen Raums ist gross. Ich ziehe kollektive Begegnungsorte dem exklusiven Nutzen für wenige vor. Zürich braucht Lebensräume, in denen Gemeinschaft gepflegt wird und man sich begegnen kann. Es braucht auch Orte, wo eigenes Gestalten möglich ist.
Welches sind die lebenswertesten Seiten dieser Stadt?
Zürich ist multikulturell, vielfältig und bunt. Zürich ist geografisch wunderbar eingebettet. Vom Üetliberg, auch vom Seebecken lasse ich meinen Blick gern in die Ferne schweifen. Die vielen Möglichkeiten zum Schwimmen liebe ich ebenso wie auch Begegnungsmöglichkeiten in Bars und Cafés.
Als neugewählte Stadträtin müssen Sie das Gesamtwohl aller Bewohnerinnen im Blick behalten. Wie kann das gelingen?
Mein Kompass ist die Stärkung sozialer Gerechtigkeit. Gelingt es nicht, diese zu schaffen, folgt Unzufriedenheit, ein Nährboden für rechte Angstpolitik. Ich werde den Zürcherinnen zuhören, um ihre Anliegen zu verstehen. Zudem lege ich Wert auf Transparenz und offene Kommunikation. Mit vertrauensvoller Arbeit lassen sich auch unattraktive Entscheidungen durchsetzen.
Zur Person
Die 51-jährige Berufspädagogin ist seit drei Jahren Gemeinderätin. Sie leitet zusammen mit David Garcia Nunez die AL-Fraktion. Nach einer Erstausbildung zur Pflegefachfrau holte sie auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nach. Danach absolvierte sie das Grundstudium in Chemie und Biochemie an der Universität Zürich und bildete sich in der Erwachsenenbildung weiter. Sie lebt mit ihrem Partner und zwei Teenies in Albisrieden. In der Freizeit fährt sie gerne Velo, wandert und besucht Konzerte.
Redaktionelle Beiträge von:
Alternative Liste
Judith Stofer, 8037 Zürich
judith@stofer.info, www.al-zh.ch
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