Innehalten bei Gott

Den eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag feiert die Pfarrei Guthirt mit einem Festgottesdienst in der Kirche. Musikalisch umrahmt wird die Feier durch den Cantamus-Chor, welcher mit einem kleinen Orchester die «Messe brève» von Léo Delibes aufführen wird.

Im Jahr 1862 verfasste Gottfried Keller als Staatsschreiber des Kantons Zürich den Entwurf für eine Grussbotschaft zum Bettag. Er nannte diesen Tag den «Gewissenstag», an dem man das Vergängliche dem Ewigen gegenüber stellen solle. Doch der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist keine Erfindung der Kirche. Unter dem Eindruck der Französischen Revolution wurde 1797 erstmals ein behördlich vorgegebener Tag des Betens angesetzt. 1832 beschloss die Tagsatzung, dass der Bettag am dritten Sonntag im September gefeiert werden soll. Seine besondere Bedeutung erhielt der Bettag mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates im Jahre 1848, dem der Sonderbundskrieg, ein liberal-konservativer beziehungsweise reformiert-katholischer Bürgerkrieg, vorausgegangen war. Der Bettag sollte ein Tag sein, der von den Angehörigen aller Parteien und Konfessionen gefeiert werden konnte und den Respekt vor dem politisch und konfessionell Anderen fördern sollte.

Ein Tag des Nachdenkens und des Dankes

Über alle Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg soll auch dieses Jahr der Bettag ein Tag sein, an dem die 24-Stunden-Party-Gesellschaft für einmal zur Ruhe kommt und das Vergängliche, wie der Wettlauf um Erfolg, Effizienz oder Gewinnsteigerung, dem Ewigen, also Gott, der uns Liebe und Leben schenkt, gegenüber gestellt wird. Die Menschen sollen sich fragen, wie die so anderen, liebevollen Spielregeln des Himmels das Zusammenleben bereits hier und jetzt in der Schweiz prägen können. Musikalisch wird die Feier in der Kirche Guthirt durch den Cantamus-Chor begleitet, welcher – unterstützt durch ein kleines Orchester – die «Messe brève» von Leo Delibes aufführen wird. Nach dem Gottesdienst lädt die Kirchenpflege zum gemütlichen Zusammensein und Apéro im Innenhof der Kirche ein. Alle Wipkingerinnen und Wipkinger sind zu dieser Feier herzlich eingeladen.

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