Käferberg gehört neu ganz zu Höngg

Ja, mit solchen Titeln gewinnt man heute die Aufmerksamkeit. Natürlich stimmt das nicht. Aber an der Eröffnung des neuen Reservoir Käferberg kamen doch plötzlich Zweifel auf.

Eine der beiden Kammern des neuen Reservoirs Käferberg fasst 8000 Kubikmeter Wasser.
Vom neuen Reservoir Käferberg ist nur der Eingang sichtbar.
Stadtrat Michael Baumer schneidet das rote Band durch, damit ist das Reservoir Käferberg offiziell eingeweiht.
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Manchen Stadträt*innen begegnet man ständig an Eröffnungen, Mitwirkungsprozessen oder sonstigen Anlässen und hat fast das Gefühl, sie ein bisschen zu kennen. Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe, ist noch nicht so bekannt. Das beruht scheinbar auf Gegenseitigkeit. An der Einweihung des neuen Reservoirs meinte er, der Käferberg sei nicht nur für die Höngger Bevölkerung ein Naherholungsgebiet. Die Adresse Hasenrain, an welcher das Reservoir liegt, trägt aber die Postleitzahl 8037, gehört entsprechend zu Wipkingen. Doch auch auf der Einladung zur Einweihung stand 8037 Zürich-Höngg. Gibt es etwa Annektierungspläne, von denen die Öffentlichkeit nichts weiss?

Versorgungssicherheit gewährleistet

Doch Spass bei Seite: Mit dem Bau des neuen Reservoirs, bestehend aus zwei Kammern, die je 8000 Kubikmeter Wasser fassen, also zusammen ungefähr das Volumen von acht 50-Meter-Schwimmbecken, ist die Versorgungssicherheit gewährleistet. Reservoir Käferberg II und III werden oder wurden bereits abgebrochen. Das Käferberg I, ein Werk von Ingenieur Robert Maillart (1872-1940) aus dem Jahr 1931, wurde ins Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte eingetragen. Der Ersatzneubau, von dem heute nur der in einem aufgeschütteten Hügel eingebettete Eingang sichtbar ist, wurde um rund sechs Meter angehoben, so dass das Reservoir auf gleicher Höhe liegt wie der Gegenbehälter Sonnenberg. Damit dient das Reservoir Käferberg weiterhin als Transitbehälter zur Versorgung der Glattzone, steht aber auch vollumfänglich der Hangzone Sonnenberg zur Verfügung. Sollte das Szenario von zwei Millionen Einwohner*innen im Kanton Zürich Realität werden, sei man nun dafür gewappnet. Baumer bedankte sich bei den zahlreich erschienenen Anwohner*innen für ihre Geduld. Die Baustelle wird noch ungefähr ein Jahr bestehen bleiben.

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