Karsamstag?

Worte zum Osterfest: Pfarrerin Yvonne Meitner vom Kirchenkreis zehn über den Karsamstag und seine Bedeutung als «stiller Samstag».

Pfarrerin Yvonne Meitner. (Foto: zvg)

Karsamstag ist der Samstag zwischen Karfreitag und Ostern. Sozusagen ein Tag, an dem es nichts Fröhliches wie an Ostern zu feiern, aber auch nichts Trauriges wie den Kreuzestod von Jesus Christus zu besinnen gibt. Mindestens in der reformierten Kirche ist der Karsamstag kein besonderer Tag. In den Evangelien wird nichts über diesen Tag berichtet.

Was kann das bedeuten? Jesus ist tot, gekreuzigt und nichts passiert.

Gott schweigt. Gott ist abwesend. Ist das nicht eine Erfahrung, die unzählige Menschen in ihrem Leben machen? Sie rufen zu Gott, sie klagen. Und Gott schweigt.

Das Wort «Kar» stammt vom althochdeutschen Wort «Kara», das Klage, Kummer und Trauer bedeutet. Regional wird der Karsamstag auch «stiller Samstag» genannt. Diese Bezeichnung spricht mich an.

Denn still ist es oft auch bei Menschen, die um einen geliebten Menschen trauern. Sie ziehen sich zurück, brauchen Zeit für die Trauer. Sie befinden sich in einer Art «Zwischenstand».

Der Tod liegt bereits zurück, aber das Leben ist nicht mehr so wie früher, sie sind unterwegs Richtung neues Leben. Auf dass irgendwann auch für sie Ostern werde!

Pfarrerin Yvonne Meitner

Ein redaktioneller Beitrag vom Kirchenkreis zehn

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