Kein Falschparkieren mehr bei der Migros: endlich!

Nach dem Neubau der Nordbrücke wurde die Bushaltestelle vor der Migros auf die Nordbrücke verschoben. Vom ersten Tag an diente der freigewordene Trottoirbereich als Parkplatz. Dasselbe Bild zeigte sich auch die Scheffelstrasse entlang. Fussgänger*innen und Velofahrende mussten um ihr Leben fürchten.

Blumenkisten verhindern das Falschparkieren an der Nordstrasse, im Hintergrund die Pfostenreihe. (Fotos: zvg)

Ein Beitrag der SP Zürich 10

Im Jahr 2016 wandten sich die Schreibenden betreffend dem Parkieren die Nordstrasse entlang erstmals ans zuständige Amt für Baubewilligungen (AfB) mit der Bitte, den illegalen Zustand bei der ehemaligen Haltestelle mit baulichen Massnahmen zu beenden.

Nach einigem Hin und Her markierte die Eigentümerschaft am Boden ein Halteverbot. Die vorhersehbare Wirkung: keine. Trotz Information des AfB zur Unwirksamkeit blieb die illegale Situation über die folgenden Jahre bestehen. Im hinteren Teil der Liegenschaft, die Nordstrasse entlang, setzte die Eigentümerschaft Anfang 2023 einige Pfosten. Und zwar so, dass trotzdem hinter und vor den Pfosten parkiert werden konnte.

Auch diese Situation ist trotz Information des AfB bis heute bestehen geblieben. Kurz vor Weihnachten 2024 schliesslich begrüssten uns eine ganze Anzahl Blumenkisten auf der Grundstückgrenze Trottoir-Privatgrund. Damit ist nun endlich, nach acht Jahren, zumindest im vorderen Teil der Liegenschaft, das Falschparkieren wirksam unterbunden.

Ecke Nord- und Scheffelstrasse

Im Mai 2017 wandte sich ein besorgter Quartierbewohner an den Quartierverein Wipkingen (QVW). Die Situation vor dem Migrosgebäude die Scheffelstrasse entlang sei wegen der wilden Parkiererei und den vielen Anlieferungswagen unhaltbar geworden. Weder Rollstuhlfahrende noch Eltern mit Kinderwagen könnten, vor allem zwischen 17 und 18 Uhr, das Trottoir passieren und müssten regelmässig auf die Strasse ausweichen.

Es sei, so der Quartierbewohner, nur eine Frage der Zeit, bis ein Kind oder Rollstuhlfahrende von einem Auto angefahren werden. Zusammen mit der Stadtpolizei und dem städtischen Tiefbauamt wurde nach Lösungen gesucht. Vorübergehend wurden mehr Bussen verteilt (es waren ziemlich viele!) und das Tiefbauamt schlug vor, am Rand des Trottoirs Blumenkisten zu platzieren.

Schliesslich wurden die Blumenkisten aber nie aufgestellt, da sich die verschiedenen städtischen Abteilungen nicht einigen konnten, wer dafür zuständig sei. Obwohl sich eine Vertreterin des QVW zusammen mit Erich Willi regelmässig bei den Verantwortlichen für eine Verbesserung der Situation sowohl die Nordstrasse wie auch die Scheffelstrasse entlang einsetzte, passierte lange Zeit nichts. Bis, siehe Abschnitt Nordstrasse, im vergangenen Jahr plötzlich ein neu gepflanzter Baum vor der Migros auch die Situation die Scheffelstrasse entlang merklich entschärfte.

Aus dieser Geschichte lässt sich Verschiedenes lernen:

Verbesserungen im öffentlichen Raum sind per Interventionen von Einzelnen und Quartiervereinen möglich, allerdings braucht es Hartnäckigkeit und sehr viel Geduld.

Situationen wie vor der Migros Nordstrasse mit Trottoir, Privatgrund und Gebäude gibt es unzählige in Zürich. Bei vielen davon dürfte auf Privatgrund parkiert werden, ohne dass dort Parkplätze bewilligt sind.

Bauliche beziehungsweise physische Massnahmen (zum Beispiel Blumenkisten, Bäume, Poller) sind wirksam, um wildes Parkieren zu verhindern, Markierungen oder Signalisationen nicht.

Hätte die Stadt Poller am Trottoirrand um die Migros gesetzt, wäre das Problem gar nicht erst entstanden – und die Leute könnten ungehindert und gefahrlos die ganze Breite nutzen.

Von Erich Willi, Vorstand SP 10, und Judith Stofer, Vorstand QV Wipkingen

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