Männerfreundschaft

Der Treffpunkt für unser Interview ist das Alterszentrum Sydefädeli. Hier wohnt Francis Schultheiss seit einigen Jahren. Rafael Iten schiebt Francis Schultheiss im Rollstuhl. Jetzt geht es mit den ÖV zum Hallenstadion, es spielt ZSC Lions gegen Fribourg, und dies wollen sich die beiden nicht entgehen lassen. Ich darf sie bis zum Stadion begleiten und ein paar Fragen stellen.

Gute Freunde: Rafael und Francis.

Herr Schultheiss, freuen Sie sich aufs Spiel heute Abend?

Francis Schultheiss: Oh ja, sehr! Mein Eishockey-Herz schlägt für Fribourg, da bin ich geboren und aufgewachsen.

Herr Iten, seit wann kennen Sie beide sich?

Rafael Iten: Seit gut zwei Jahren. Wir treffen uns jede Woche für einen gemeinsamen Nachmittag. Meistens spazieren wir dann der Limmat entlang, kaufen uns irgendwo Brot und Fleischkäse. Francis mag Fleischkäse sehr. Dann lassen wir uns das Essen zum Beispiel im GZ Wipkingen schmecken. Und reden dabei.

F.S.: Und dann gibt es auch noch die grossen Ausflüge.

R.I.: Genau, ungefähr alle zwei Monate machen wir einen Tagesausflug. Wir waren beispielsweise bereits am Türlersee, in Appenzell Innerrhoden, Fribourg. Francis geniesst das sehr als ehemaliger Bähnler.

Sie haben bei der SBB gearbeitet?

F.S.: Ja, seit meiner Ankunft in Zürich. Zuerst war ich beim Fahrleitungsbau und dann als Rangierer tätig. Bis zu meinem schweren Arbeitsunfall mit 36 Jahren, der alles veränderte. Seither lebe ich ohne ein Bein und auch an den Händen erlitt ich schwere Verletzungen.

Was gibt Ihnen diese gemeinsam verbrachte Zeit persönlich?

R.I.: Francis hat mir von Beginn an gezeigt, wie sehr er die gemeinsamen Unternehmungen schätzt und geniesst, das motiviert mich. Aber eigentlich ist es ganz einfach mit Folgendem zu beantworten: Ich bin schlicht und einfach sehr gerne mit ihm zusammen. 

Interview: Nataša Karnath

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