Stadt
Neubau auf dem Glaubten-Areal ist fertiggestellt
Die reformierte Kirchgemeinde Zürich und das Sozialwerk Pfarrer Sieber haben ihr gemeinsames Leuchtturmprojekt, den Neubau auf dem Glaubten-Areal in Zürich-Affoltern, nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt.
9. Juni 2024 — MM (Medienmitteilung)
Die Gebäude neben dem Kirchenzentrum Glaubten werden zukünftig das Fachspital, Wohneinheiten und die Geschäftsstelle des Sozialwerks Pfarrer Sieber beherbergen, neben Gewerberäumen für quartiernahe Nutzungen. Ab Juni ziehen rund 70 betreute Menschen in den Neubau an der Riedenhaldenstrasse ein, wie die reformierte Kirchgemeinde Zürich mitteilt.
Rund 110 Mitarbeitende arbeiten zukünftig im Betrieb sowie in der Administration des Sozialwerks. Daneben finden eine Kinderkrippe, ein Karatestudio und eine Personalvermittlung in den Räumlichkeiten an der Wehntalerstrasse Platz.
Raum für sozial Benachteiligte innerhalb der Stadt
Als Bauherrin hat die reformierte Kirchgemeinde Zürich ein Projekt realisiert, das ganz ihrem Auftrag entspricht: Nächstenliebe, Gemeinsinn, Hilfe zur Selbsthilfe sowie Dienst am Menschen. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber teilt diese Grundwerte und ist damit der ideale Hauptmieter.
Es belegt rund 80 Prozent der Fläche im Neubau und ermöglicht dort sozial Benachteiligten medizinische Pflege und ein temporäres Zuhause. «Damit haben wir auf einem Grundstück der reformierten Kirche langfristig Räume für notleidende Menschen in Zürich geschaffen – und eine neue Heimat für das Sozialwerk, das durch seinen Gründer immer schon eng mit der Kirche verbunden war», sagt Michael Hauser, Kirchenpfleger der Kirchgemeinde Zürich und Leiter des Ressorts Immobilien.
Medizinische Pflege und betreutes Wohnen im Fokus
Das Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen zählt im Neubau insgesamt 42 Betten und bietet ganzheitliche medizinische Betreuung sowie Langzeitpflege für Suchtkranke. Dabei liegt der Fokus auf innerer Medizin, Wundbehandlung und psychotherapeutischen Behandlungen.
Es werden keine Notfallpatienten aufgenommen, auch Entzüge finden nicht statt. Beim Fachspital handelt es sich um eine vom Kanton anerkannte Einrichtung mit dem entsprechenden Leistungsauftrag.
Weiter gibt es im Neubau 35 Plätze in betreuten Wohnungen für unterschiedlich stark von Sucht betroffene Menschen. Sie werden von Mitarbeitenden in der Bewältigung ihres schwierigen Alltags unterstützt. «Wir sind stolz darauf, was wir hier zusammen mit dem Sozialwerk Pfarrer Sieber in kurzer Zeit erreicht haben – für die Menschen, die es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen», erklärt Margot Hausammann, Präsidentin der Kirchenkreiskommission des Kirchenkreises elf, zu dem Zürich-Affoltern und Seebach gehören.
Gemeinsames Dach für das Sozialwerk Pfarrer Sieber
Die Gesamtleiterin des Sozialwerks Pfarrer Sieber, Friederike Rass, freut sich auf den Umzug: «Wir sind dankbar, mit der reformierten Kirche eine Partnerin gefunden zu haben, die einen solchen Neubau finanziell stemmen kann und einigen unserer Angebote ein dringend benötigtes neues Dach bietet. Für uns und vor allem die Menschen, die sich uns anvertrauen, ist es ein Segen. Wir freuen uns riesig auf das bunte Miteinander im neuen Daheim.»
Das bisherige Fachspital an der Konradstrasse genügt den kantonalen Anforderungen nicht mehr und ist eine grosse Belastung für Patienten und Mitarbeitende. Hinzu kommen auslaufende Mietverträge an diversen Standorten. Die über die Stadt verteilten niederschwelligen Angebote des Sozialwerks bleiben aber erhalten: die Notschlafstellen, Gassenarbeit, Sozialberatung oder die Anlaufstelle «Brot-Egge» in Zürich-Seebach.
Umfassende Massnahmen für Ordnung und Sicherheit
Eine gute Nachbarschaft ist allen Beteiligten wichtig, deshalb sind nach dem Einzug verschiedene Initiativen für die Sicherheit der Quartierbevölkerung vorgesehen. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber wird seine Patienten und Bewohnerinnen rund um die Uhr betreuen. Es gibt klare Haus- und Verhaltensregeln. Regelmässige Patrouillen rund um den Neubau sorgen in Zusammenarbeit mit Polizei und SIP zusätzlich für Ordnung und Sicherheit.
Die Erfahrungen mit den bestehenden Einrichtungen des Sozialwerks zeigen, dass dieses Konzept funktioniert. Es werden ausserdem regelmässig Runde Tische mit Vertretungen von Nachbarschaft, Quartier, Gewerbe, Kirche, Polizei und Stadt durchgeführt. Für Fragen oder Rückmeldungen gibt es ein Infotelefon des Sozialwerks.
Bauprojekt mit bescheidenem Budget
Die Gesamtkosten der Überbauung betragen rund 40 Millionen Franken, was für einen Spitalneubau im unteren Budgetbereich liegt. Davon finanziert die reformierte Kirchgemeinde Zürich rund 27 Millionen Franken für den Rohbau. Die Amortisierung erfolgt über die Mieterträge, Steuergelder werden keine eingesetzt.
Die Kirchgemeinde verzichtet bewusst auf eine kommerzielle Nutzung der Liegenschaft, die höhere Einnahmen generieren würde. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber finanziert den Innenausbau mit rund 13 Millionen Franken aus Legaten, die an diesen Zweck gebunden sind. Es werden keine allgemeinen Spendengelder verwendet.
Quelle: Medienmitteilung reformierte Kirchgemeinde Zürich
Einladung zur feierlichen Einweihung
Die Einweihung findet am Sonntag, 9. Juni, statt. Sie startet mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Kirche Glaubten sowie Ansprachen der Projektbeteiligten der reformierten Kirchgemeinde Zürich und des Sozialwerks Pfarrer Sieber. Im Anschluss folgen ab 11.30 Uhr ein Imbiss und Besichtigungen des Neubaus.
Sonntag, 9. Juni, von 10 bis 15 Uhr.
Kirche Glaubten und Glaubten-Areal, Riedenhaldenstrasse 11, 8046 Zürich
Weitere Informationen: https://www.glaubten-areal.ch/.
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