Paradiese in Gefahr

Die Schrebergärten abschaffen, um die Biodiversität zu fördern? Das ist tatsächlich ein Plan von Links-Grün. Aber die Probleme liegen anderswo, weiss Simone Ursprung, Vizepräsidentin der FDP Kreis 10.

Die Wartelisten für die Schrebergärten sind länger denn je. (Foto: Pixabay)

In letzter Zeit erinnere ich mich oft an eine Begegnung, die sich auf einem Spaziergang über die Waid in Richtung Hönggerberg ereignet hat. Ich machte meinen Mann auf einen besonders schönen Schrebergarten aufmerksam, ohne zu sehen, dass dort jemand gerade das Unkraut zwischen den blühenden Stauden jätete. Sichtlich stolz bedankte sich der Mann und erzählte uns in nicht ganz akzentfreiem Deutsch, dass er seit vielen Jahren diesen Garten pflege.

Wir fachsimpelten etwas über den Anbau von Tomaten – ich hatte meine eigenen ProSpecieRara-Sorten auf dem Balkon gezogen – und verabschiedeten uns schliesslich. Was denkt sich dieser Hobbygärtner wohl, wenn er hört, dass die SP und die Grünen planen, diese Schrebergärten aufzuheben und in Grillstellen und zentralisierte «Urban-Gardening»-Projekte umzuwandeln?

Ein entsprechender Vorstoss wurde unlängst im Gemeinderat eingereicht. Die Schrebergärten seien Teil der Arbeiterbewegung gewesen, und diese brauche es nun nicht mehr, lautet die Argumentation. Wirklich? Die Wartelisten für die Schrebergärten sind länger denn je. Und Grillstellen gibt es am Käferberg mehr als genug. Warum also den Leuten ihre kleinen Paradiese wegnehmen? Warum den Zürcherinnen und Zürchern in zentralisierter Art und Weise vorschreiben, welches Gemüse sie pflanzen sollen? Muss man den Menschen wirklich auch noch dieses Stück Freiheit nehmen? 

Die FDP wird sich jedenfalls im Rat dafür einsetzen, dass das Postulat zur Abschaffung der Schrebergärten keinen Erfolg hat. Tatsächlich gibt es noch Verbesserungspotenzial zur Biodiversitätsförderung, aber dort, wo tatsächlich Grünflächen verloren gehen.

Grüne Teerwüsten

Egal, welches neue Projekt die Stadt gerade einweiht, etwa das Gebiet um die Europa-Allee oder die Tramhaltestelle Waidfussweg, stets sind es Teerwüsten mit ein paar verlorenen Bäumchen, welche die ohnehin schon brütend heisse Stadt noch mehr zum Glutofen werden lassen.

Hier wäre eine nachhaltigere Planung dringend geboten. Oder wussten Sie, dass der kahle Vulkanplatz hinter dem Bahnhof Altstetten unter einer grünen Tiefbauvorsteherin konzipiert, gebaut und eingeweiht worden war? Aber wie sagt man so schön: «Ins eigene Gärtli trampen» tut man bei Links-Grün nicht gerne.

Eingesandt von Simone Ursprung, Vizepräsidentin FDP Kreis 10

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