«Schön, dass ich alle Angehörigen treffe»

Zum 40-Jahr-Jubiläum lud das Gesundheitszentrum für das Alter Sydefädeli zum ­Feiern ein und schuf einmal mehr einen Ort der Begegnung. Viele Gäste genossen die kulinarischen Leckerbissen.

Othmar Immoos (Leiter Betreuung und Pflege), Andreas Hauri (Stadtrat), Douglas Smith (Betriebsleiter) und Renato Marra (Regionaler Geschäftsleiter Nord). (Foto: Aline Fuhrer)

Volles Haus im Sydefädeli in Wipkingen: Zum Jubiläumstag präsentierte sich das Gesundheitszentrum für das Alter von seiner besten Seite. Wo sonst der Eingangsbereich eher schlicht gehalten ist, schmückten an diesem Tag Girlanden in Rot und Gelb die Räumlichkeiten. Dazu wurden bunte und verlockende Essensstände aufgestellt: Für 30 Franken konnten sich die Gäste im Rahmen eines «All you can eat» den ganzen Tag durch das riesige Buffet schlemmen.

Auf der Karte standen Pilzrisotto und Grillgut, Flammkuchen, Pizza und auch ein typisch tamilisches Gericht namens «Kottu Roti». Zur Nachspeise lockten Vermicelles, Kuchen, Mousse au Chocolat und frisch gebackene Apfelringe in Zucker und Zimt gewälzt. Der obligate Geburtstagskuchen durfte natürlich nicht fehlen. Für Othmar Immoos, Leiter Betreuung und Pflege, gab es neben dem Essen aber noch ein anderes Highlight an diesem Tag: «Heute sehe ich ganz viele Besucher*innen und Angehörige, die ich sonst nicht zu Gesicht bekomme.»

Ansprache von Andreas Hauri

Pünktlich um 11 Uhr eröffnete Betriebsleiter Douglas Smith die Feier. Im Anschluss trat Stadtrat Andreas Hauri vor die Anwesenden und würdigte in seiner Rede die 40-jährige Geschichte des Sydefädeli: «Vor dreissig Jahren hiess es, dass nur Alleinstehende oder verheiratete Paare willkommen sind. Heute hat sich das zum Glück verändert und das ist auch richtig so.»

Hauri betonte, dass sich das Sydefädeli im Laufe der Zeit zu einem offenen und lebendigen Ort entwickelt habe, der für alle Menschen zugänglich sei. «Im Gesundheitszentrum für das Alter gibt es heute für jeden Geschmack etwas – ob sportlich, kulturell oder einfach gesellig», sagte er. Anschliessend hob er die Bedeutung der Gemeinschaft hervor: «Bewohnende, Mitarbeitende, Angehörige – das Zusammenspiel von allen ist es, was dieses Haus so besonders macht.»

Der Blick zurück und nach vorne

«In diesen 40 Jahren haben wir viel erlebt. Die Bewohnenden werden immer älter. Besonders den Generationswechsel spüren wir: Die Kriegsgeneration wird nach und nach von den Babyboomern abgelöst», sagte Smith. Damit gehe auch ein Wandel in der Mentalität und den Ansprüchen einher. Weiter sei das Sydefädeli selbst viel offener und dienstleistungsorientierter geworden: «Wir haben uns gemeinsam gut weiterentwickelt», sagte er lächelnd.

Jemand, der das Sydefädeli seit seiner Geburtsstunde kennt, ist die 87-jährige Ursula Schweizer, die heute dort wohnt. Sie ist genau an der gleichen Adresse aufgewachsen, denn früher stand anstelle des Sydefädeli ein bescheidenes Anwesen neben einem Bauernhof. «Wir lebten während des Kriegs und zu einer ärmlichen Zeit», sagte Schweizer. Sie erinnert sich an viele Gärten, an eine Mostpresse, einen Stall und drei Kühe des Bauern und an das Schlitteln auf den schneebedeckten Hängen.

Stadtrat Andreas Hauri wünscht sich, dass das Gesundheitszentrum für das Alter weiterhin ein lebendiger Treffpunkt im Quartier ist. «Hier sollen sich Menschen begegnen, sich austauschen und sicher sein, gut aufgehoben zu sein», so Hauri. Auch Immos hat Träume für die Zukunft: «Wir dürfen nicht stehenbleiben, sondern müssen uns laufend an die Bedürfnisse der Bewohnenden anpassen», sagte er. «Ich freue mich auf viele neue, spannende Lebensgeschichten.»

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