Sommerfeste ohne Abfallberge

Veranstaltungen bereiten Freude, produzieren aber auch Abfall. Die Kantonsrätin Daniela Güller hat einen Vorstoss zur Reduzierung und Vermeidung von Abfall auf öffentlichem Grund eingereicht.

Es ist wieder die Zeit der Sommerfeste, doch Wegwerfbecher und Dosenmüll verhindern die Festlaune.

Bezüglich Abfallvermeidung besteht ein grosses Handlungs- und Optimierungspotenzial. Vielen kleinen Vereinen und Organisationen fehlt für ein solches Abfallkonzept jedoch das Know-how. Deshalb soll Veranstalter*innen diverse Lösungskonzepte angeboten werden. Nebst einer Gesetzesanpassung ist auch Flexibilität gefragt bei der Bewilligung. Die Grünliberalen fordern, dass die Stadt Zürich, Veranstalterin des Züri Fäscht 2023, hier Vorreiterin für den ganzen Kanton sein muss. Die Stadt prüft derzeit auch eigene Mehrweglösungen für öffentliche Veranstaltungen.
Eine Parlamentarische Initiative der GLP Kantonsrätin Daniela Güller wurde der zuständigen Kommission zur Überarbeitung überwiesen. Da der Kanton die Hoheit in der Abfallplanung innehat, zieht der Vorstoss darauf ab, Massnahmen im kantonalen Gesetz zu verankern, sodass auch kleinere Gemeinden von einem Wissenstransfer profitieren können. Auch sollen Kanton oder Gemeinden Mehrweggeschirr den Veranstaltern zur Verfügung stellen, damit deren Kosten vermindert werden können.

Vermeiden, vermindern, verwerten

Die Initiative soll das Umweltziel «Vermeiden, Vermindern, Verwerten» unterstützen, welches sich auch gut ergänzt mit dem kantonsrätlichen Gegenvorschlag zur Kreislauf-Initiative, welche im September der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt wird. Im Vorstoss zur Abfallvermeidung an öffentlichen Veranstaltungen wird konkret gefordert, dass für Getränke und Esswaren nur Mehrwegbecher und -geschirr oder ökologische Einwegalternativen verwendet werden dürfen.
Unter ökologischen Einwegalternativen sind beispielsweise Papierservietten, Papiertüten, Pfandsysteme oder biobasierte Materialien aus Abfall- und Nebenprodukten zu verstehen. Rezyklierbare Einweggebinde wie Aluminium oder PET sollen getrennt gesammelt und wiederverwertet werden. Auch werden die Gemeinden ermächtigt, in begründeten Fällen Ausnahmebewilligungen zu erteilen, um eine gewisse Flexibilität beizubehalten. Ziel ist es auch, dass dadurch ein Bewusstsein in der Bevölkerung geschaffen wird, Abfall und Littering zu vermeiden.

Das Wartaufest machte es vor

Dass Abfallkonzepte funktionieren, zeigte das Höngger Wartaufest, welches vom 24. bis 26. Juni stattfand. Die Betreiber, der Verein IG Wartau mit GLP-Gemeinderat Ronny Siev als Vizepräsidenten, hat ausschliesslich kompostierbare Teller, Becher und Besteck benutzt, gesammelt und dem Kompost zugeführt. Bier und Wein wurde in Flaschen verkauft, die gesammelt wurden, Weingläser wurden gewaschen. Die grossen PET-Flaschen für Wasser und Soft-Drinks sind ebenfalls getrennt gesammelt und rezykliert worden. Eine Feier ohne Abfallberg macht eben noch viel mehr Spass.

Daniela Güller, GLP-Kantonsrätin Kreis 6/10

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