Tanzhaus Zürich: Vibrationen und Absurditäten

Werden die Tage kürzer und die Abende kühl, ist die Saison für kulturelle Veranstaltungen gekommen. Das Tanzhaus Zürich, am Ufer der Limmat gelegen, zeigt das Neuste in Sachen zeitgenössischer Tanz.

Eine Szene aus «things veer» von Cosima Grand. (Foto: Michelle Ettlin)

Ein Gastbeitrag von Inés Maloigne, Tanzhaus Zürich

Im November sind im Tanzhaus Zürich zwei Produktionen zu sehen. Anfang November zeigt die Choreografin Cosima Grand mit «things veer» bereits ihr viertes abendfüllendes Stück im Haus. In ihrer Arbeit entwickelt sie ihre eigene Bewegungstechnik, die sie «Transformative Repetitive Movements» nennt, stetig weiter.

Grand: «Ich habe in meinen choreografischen Arbeiten eine Bewegungspraxis entwickelt, die auf schaukelnden, zitternden und bouncenden Bewegungen beruht. Diese Bewegungspraxis ist ein Mittel, um sich gegenseitig in Schwingung zu versetzen und sich, die anderen und den Raum zum Vibrieren zu bringen.»

Zudem verfolgt Cosima Grand weiterhin ihr Interesse an der Verflechtung von Menschen und Nicht-Menschen und wie diese zueinander in Beziehung stehen. Ihre letzte Arbeit «Restless Beings» war erdgebunden und inspiriert von Mikroben und Bakterien. «things veer» richtet sich auf, zoomt heraus und begibt sich sinnbildlich ins Dunkel – in Planetensysteme, galaktische und kosmische Sphären.

Die Nützlichkeit der Unnützlichkeit

Ebenfalls im November zeigt das Tanzhaus Zürich ein Tanzstück für Kinder ab vier Jahren. «WOUAH!» Der Titel der neuen Kreation von Nicole Seiler ist ein Versprechen. In «WOUAH!» kreieren die drei Performer:innen aus Geräuschen, Musik, Bildern, Bewegungen, absurden und witzigen Einfällen eine verspielte Welt. Die Freude am Unsinn, am Unlogischen steht im Vordergrund – eine Hymne an die Nützlichkeit der Unnützlichkeit.

In einem Interview mit der Genfer Tageszeitung «Le Courrier» beschreibt Nicole Seiler ihren Anspruch an diese Kreation für junges Publikum so: «Ich fühle mich noch mehr verantwortlich in meiner Rolle als Choreografin. Denn für manche der Kinder wird es die erste Aufführungserfahrung ihres Lebens sein. Das Nicht-Rationale, das Nicht-Lineare, das Nicht-Effektive: Ich will all das hervorheben, was unsere Gesellschaft nicht wertschätzt und was man im Erwachsenenalter verliert.»

Die Vorstellungen

Cosima Grand «things veer»
7. bis 12. November, diverse Uhrzeiten

Nicole Seiler «WOUAH!»
Mittwoch, 15. November, 16 Uhr

Weitere Informationen:
www.tanzhaus-zuerich.ch

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