VerWANDlung braucht Zeit und Geduld

Wer selbst schon mal gebaut hat, weiss, wie schnell geplante Deadlines im Nu über den Haufen geworfen werden. So ist es auch mit dem Grossbau am Röschibachplatz. Flexibilität, Geduld, eine rollende Planung und eine Prise Humor sind gefragt.

Die Baustellenwände auf dem Röschibachplatz werden nach und nach in Kunstwände verwandelt.

In der letzten «Wipkinger Zeitung» haben wir über das Projekt «VerWANDlung» berichtet. Aus der angekündigten Vernissage ist bis jetzt nichts geworden. Selbst die Gestaltung der Wände ist nicht vollendet, dies geschieht in den nächsten Wochen. Wer über den Röschibachplatz schlendert, kann die Fortschritte beobachten. Zwei Fragen haben wir den Künstlerinnen, die die Wände verwandeln, gestellt.

Womit beschäftigst du dich in deinem Kunstschaffen?

Claudia Bach (cb): Ich will stets hinter das Abbild blicken, irritieren und in einen filmischen Zauberwald voller Abenteuer führen.

Sarah Maurer (sm): Meine Fotografien setzen Alltägliches in Szene und lenken damit die Aufmerksamkeit auf das schöne Besondere im vermeintlich Bekannten.

Sarah Parsons (sp): Ich arbeite abstrakt, oft grafisch, in geometrischen Formen, diesmal inspiriert von Horizont, Mythos, Tauchen, Seeigeln und Zeit als dehnbarer Faktor.

Carolina Cerbaro (cc): In meinen künstlerischen Arbeiten interessiert mich das Reduzieren und Abstrahieren von Formen und deren räumliche und essentielle Wirkung. Auch Farben sind ein wichtiger Bestandteil meines Schaffens: Jede kleine Veränderung von Form und Farbe verändert unsere Wahrnehmung und das Erleben, mit sich selbst, mit Anderen und der Begegnung mit dem Raum.

Was interessiert dich am Kunstprojekt «VerWANDlung»?

cb: «Weisse Wände vor Abgerissenem und neu Entstehendem …». Eine physische Haut als Metapher, welche ein Innen vom Aussen trennt oder umgekehrt. Grenzen zeichnend, poröse, durchlässige, weiche oder harte, die Raum nehmend eingedrückt werden können und Wandlungen unterliegen. Vor diesem Inhalt präsentiere ich meine fotografische Arbeit.

sm: Das Spiel mit Verstecken und Verdecken ist ein wiederkehrendes Thema in meiner Arbeit. Es erzeugt eine Spannung, einen Reiz und gleichzeitig eine Ruhe. Der Röschibachplatz und Wipkingen sind mein Zuhause.

sp: Ich war im August auf einer griechischen Insel und habe gezeichnet und gemalt. Eine dieser Skizzen und Ideen wird mir als Grundlage für meine Wand dienen.

cc: Eine neue räumliche Erfahrung im öffentlichen Raum zu machen interessiert mich: Auf der Strasse und auf dem offenen grossen Platz als Raum, wo Passant*innen vorbeispazieren, raus aus dem künstlerischen Kontext. Es freut mich, einen farblichen Akzent zu setzen auf den Winter hin und das Grossformat des Projekts.

Von Cornelia Schwendener

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