Wenn am Silvester die Glocken läuten

Viel und kontrovers wird über Kirchenglocken geschrieben und diskutiert, und mancher Glockenschlag ist unterdessen entgegenkommend reduziert worden. Wenn die Glocken am Übergang zum neuen Jahr erklingen, berührt mich das aber nach wie vor wohltuend, zumal im Wissen darum, welche bronzenen Worte da zum Klingen gebracht werden. «Land, höre des Herren Wort!», heisst es auf der tiefsten Glocke von Wipkingen, und das ist für mich immer zuerst ein Wort des Zuspruchs und des Segens. «Selig, die im Herrn sterben», dröhnt die zweite Glocke und erinnert zugleich an die Vergänglichkeit und den Ewigen, der trägt. «Bete und arbeite!», ermutigt die Mittlere zu Beginn des Jahres, wo wir manches selbst schaffen und um anderes bitten dürfen. «Ehre sei Gott in der Höhe», erinnert die vierte Glocke noch einmal an Weihnachten, deren Licht weiter leuchten soll. Die höchste Glocke ergänzt den Engelsruf um «Friede auf Erden», diese grosse Sehnsucht, die gerade heuer bestimmt viele im Herzen tragen. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, frohe Festtage und ein gesegnetes 2023!

 

Samuel Zahn

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