Alter
Wenn die Menschen daheim alt werden
Lana Mujcinovic ist bei der Spitex «z’Züri dähei» für die Administration zuständig. Der «Höngger» hat sich mit ihr über ihre Arbeit unterhalten.
30. September 2024 — Dagmar Schräder
Neben der Spitex Zürich, die einen Leistungsauftrag der Stadt hat, sind zahlreiche weitere, private Organisationen tätig, die Menschen zu Hause betreuen. Eine davon ist die Spitex «z’Züri dähei» der Hönggerin Nina Hodzic. Ihre Schwester Lana Mujcinovic unterstützt sie bei der Administration und hat dem «Höngger» ein paar Fragen zu ihrer Arbeit beantwortet.
Welche Dienstleistungen kann man bei Ihrer Spitex in Anspruch nehmen?
Lana Mujcinovic: Wir sind ein 24-Stunden-Betrieb. Zum Angebot gehört einerseits Behandlungspflege, also Aufgaben wie Medikamente richten, Blutdruck messen, Injektionen verabreichen oder Wundbehandlungen. Daneben sind wir für die Grundpflege, also Körperpflege, Hygiene und das An- und Auskleiden da. Und schliesslich übernehmen wir Betreuung und hauswirtschaftliche Dienstleistungen. Das umfasst Arbeiten wie Einkaufen, Abwaschen, Aufräumen, aber auch Tier- und Pflanzenpflege.
Wer bezahlt diese Dienstleistungen?
Für öffentliche und private Spitex-Anbieter existiert ein einheitliches Abrechnungssystem: Die obligatorische Grundversicherung übernimmt Behandlungs- und Grundpflegekosten, wobei unsere Kundschaft pro Tag 7.65 Franken selbst bezahlt. Vom Rest übernimmt die Krankenkasse 90 Prozent der Kosten, 10 Prozent werden mit der Kundschaft abgerechnet. Hauswirtschaftliche Kosten übernimmt die Zusatzversicherung, falls eine abgeschlossen wurde, Betreuungskosten werden nicht übernommen.
Wie wird festgelegt, wie viel Zeit für die Pflege der einzelnen Person zur Verfügung steht?
Je nach Pflegefall wird durch den Hausarzt eine Verordnung erstellt, anhand derer die Pflegezeiten festgelegt werden. Alles, was über die von Arzt und Krankenkasse bewilligte Verordnung hinausgeht, muss von der Kundschaft selbst bezahlt werden.
Zu Hause leben bis ans Lebensende ist für viele eine Wunschvorstellung. Aber haben die Menschen, die pflegebedürftig zu Hause sind, auch mit Einsamkeit zu kämpfen?
Wir empfinden es so, dass die meisten Menschen, die sich entscheiden, zu Hause zu bleiben, sehr gut damit klarkommen. Wir besuchen sie bis zu dreimal täglich. Und viele haben Angehörige, die sich neben uns auch sehr gut um sie kümmern.
Was sind Gründe, die den Wechsel in eine Institution notwendig machen?
Ein Wechsel steht in der Regel dann an, wenn jemand rund um die Uhr Betreuung braucht. Das können sich die allerwenigsten leisten. Doch erfreulicherweise können wir den meisten unserer Kundinnen und Kunden den Wunsch, bis zu ihrem Ableben zu Hause zu bleiben, erfüllen.
So funktioniert die Pflege zu Hause
Im Alter wünschen sich viele Menschen, so lange wie möglich zu Hause wohnen zu bleiben. Doch wenn Pflege notwendig wird, sind die Angehörigen oft nicht in der Lage, alle Aufgaben zu bewältigen. In solchen Fällen unterstützt die Spitex. Hier die Reportage lesen.
Im Fokus: Wertvolle Jahre
Der «Höngger» veröffentlicht auch in diesem Jahr verschiedene Artikel, die sich der Lebensrealität von Betagten und Menschen mit Behinderung widmen. Diese Reihe entsteht mit freundlicher Unterstützung der Luise Beerli Stiftung, die sich für solche Menschen stark macht.
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