Wie entwickelt sich das Lettenquartier?

Das Lettenquartier wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entscheidend verändern. An seiner Zukunft arbeiten die Baugenossenschaft BEP, die Stadt Zürich und die SBB gemeinsam.

Um das violett eingekreiste Gebiet geht es bei der «Weiterentwicklung Lettenquartier». (Foto: Archiv Wipkinger)

Das rund 55 000 Quadratmeter grosse Lettenquartier, zwischen den Bahngleisen des Bahnhofs Wipkingens und der Kornhausbrücke gelegen, ist mehr als nur eine Ansammlung von Häusern: Es handelt sich hierbei um ein historisches Quartier mit gartenstadtartigem Charakter, welches «ab 1907 von der Stadt städtebaulich erschlossen und ab 1921 nach einem Bebauungsplan von Stadtbaumeister Hermann Herter bebaut wurde», wie die Baugenossenschaft des Eidgenössischen Personals, der rund zwei Drittel der hier stehenden Gebäude gehören, in einem Bericht schreibt. Ein Teil dieser Siedlung ist im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte erfasst.

Doch das Areal ist in die Jahre gekommen. Die Genossenschaft hat die erklärte Absicht, hier «mehr zeitgemässe und preisgünstige Wohnungen anzubieten.» Sie plant daher die Erneuerung und Sanierung ihrer  Häuser. Gleichzeitig plant die Stadt den Bau eines neuen Schulhauses und auch die SBB ist mit dem an das Quartier angrenzenden Gleiskorridor an der Zukunftsplanung für das Areal beteiligt.

Aus diesem Grund und um eine gemeinsame Entscheidungsgrundlage für die weiteren Entwicklungsschritte zu finden, haben diese drei Grundeigentümerinnen zwischen März 2021 und Januar 2023 eine städtebauliche Testplanung durchgeführt (der «Wipkinger» berichtete). Im vergangenen Jahr war auch die Quartierbevölkerung im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens in die Planung mit einbezogen worden.

Erstes Zukunftsbild für das Areal

Mit dem Abschluss der Testplanung haben die Grundeigentümerinnen nun ein erstes Zukunftsbild entwickelt, das die bisherigen Resultate zusammenfasst. So wird hier bezüglich der Struktur des Quartiers festgelegt, dass «die Anordnung der Häuser, der zentrale Freiraum und das viele Grün zwischen den Siedlungen sowie die bestehenden Strassen» erhalten bleiben.

Die neue Schulanlage soll am Rand der Lettenwiese platziert werden, um den zentralen Freiraum erhalten zu können. Ausserdem soll «die Entwicklung (…) innerhalb der Vorgaben der heutigen Bau- und Zonenordnung erfolgen. Falls sie die Bedingungen der Arealüberbauung erfüllt, würde das als Maximalvariante Folgendes bedeuten: Über das ganze Gebiet gesehen könnten Gebäude mit 4 bis höchstens 7 Stockwerken (max. 25 Meter Höhe) gebaut werden und die Bebauung könnte eine durchschnittliche Ausnutzung von 160 Prozent erreichen.»

Weitere Schritte

Wie «zürich24» berichtet, wird die BEP in der Folge nun gemeinsam mit Immobilien Stadt Zürich ein Planerwahlverfahren lancieren, «damit die Schulanlage und die Bauten rund um die Lettenwiese aufeinander abgestimmt werden können.»
Im Herbst, so ist der Webseite der BEP zu entnehmen, soll zudem darüber informiert werden, wie es mit der Mitwirkung weitergeht. Baubeginn ist frühestens 2030.

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