Wipkingerplatz: Stadt lehnt Motion der SVP ab

Im April reichten Vertreter der SVP im Gemeinderat eine Motion ein, die verlangte, am Wipkingerplatz einen Park zu schaffen. Der Stadtrat lehnt diese nun ab, befürwortet aber die Umwandlung in ein Postulat.

«Der Wipkingerplatz ist einer der extremsten Sündenfälle in Sachen Städteplanung und Verkehrsführung» – das ist dem Buch «Wipkingen – vom Dorf zum Quartier» von Martin Bürlimann und Kurt Gammeter zu entnehmen. (Foto: jiv)

Die SVP-Gemeinderäte Johann Widmer, Derek Richter und Samuel Balsiger reichten Anfang April eine Motion ein, welche den Stadtrat beauftragte, am Wipkingerplatz beim Standort der Post einen Park zu schaffen. Als Begründung führten die Politiker die Hitzeminderung an: Laut dem Geoinformationssystem sei der Wipkingerplatz einer der «ganz heissen Plätze», wie es in der Motion heisst.

Aus diesem Grunde solle das Postgebäude zurückgebaut und dafür Bäume mit grossen Kronen gepflanzt werden. Der Mietvertrag mit der Post könne gekündigt werden. Ausserdem, so heisst es in der Motion, würde das Postgebäude mitsamt der Aussentreppe ausserhalb der ursprünglichen Baulinie stehen. Einem Abbruch stehe nichts im Wege.

Da Motionen Anträge sind, die den Stadtrat verpflichten, einen Entwurf für den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Beschlusses vorzulegen, lehnte er die Entgegennahme ab und beantragte stattdessen die Umwandlung in ein Postulat.

Begegnungs- und Aufenthaltsort

Wie die «Wipkinger Zeitung» bereits im April berichtete, hat die Stadt eigene Pläne für den Wipkingerplatz: Gemäss dem kommunalen Richtplan Verkehr und dem kommunalen Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen (SLöBA) soll ein Quartierzentrum entstehen, mit besonderem Augenmerk auf die Aspekte Aufenthalt, Verbindungen für Fussverkehr und Veloverkehr, inklusive einer Velovorzugsroute.  

Im Rahmen des noch zu erstellenden Gesamtkonzepts werden Baumpflanzungen und Begrünungen, unversiegelte Beläge sowie weitere hitzemindernde Elemente eingesetzt, mit dem Ziel, das Stadtklima an diesem Ort zu verbessern, wie es in der Antwort des Stadtrats heisst. Und weiter: Es solle aber kein Park entstehen, sondern ein Begegnungs- und Aufenthaltsort mit unterschiedlichen Funktionen.

Eine Vorstudie zur Platzgestaltung wurde bereits ausgelöst. Im Rahmen der Projekterarbeitung ist eine Partizipation bzw. Mitwirkung geplant, in die alle betroffenen Stakeholder einbezogen werden. Mit der Umwandlung der Motion in ein Postulat könne der Stadtrat das Anliegen der SVP prüfen.  

Gemeinderat Johann Widmer sagte auf Anfrage der «Wipkinger Zeitung», dass er und seine Kollegen dem Vorschlag zustimmen und ein Postulat verfassen werden.

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