Wir dürfen uns nicht ausruhen

Der Herbst naht mit ungewohnten Unsicherheiten. Das Sparen von Energie betrifft uns alle. Die Sicht der Grünliberalen zur Strommangellage.

Die GLP macht sich stark für den Ausbau der Solarenergie

Strommangellage ist ein Wort, das die wenigsten von uns bisher in den Mund genommen haben. Wir hatten zeitlebens genügend preiswerte Energie zur Verfügung. Dieser Herbst ist diesbezüglich von einer ungewohnten Unsicherheit geprägt. In Deutschland und Grossbritannien sind die Preise derart hoch, dass ganze Industriezweige um die Existenz bangen müssen und selbst der Mittelstand zu verarmen droht.
Auch in der Schweiz geschieht Aussergewöhnliches. Der Bund sensibilisiert die Bevölkerung mit dem Slogan «Energie ist knapp, verschwenden wir sie nicht».
Die Stadt Zürich stellte ein mehrstufiges Massnahmenpaket zum Energiesparen vor: vom Abschalten von Leuchtlogos, über Drosseln der Heizungen in Verwaltungsgebäuden und Hallenbädern bis zu partiellen Netzabschaltungen.
Tatsächlich kommen schwierige Zeiten auf uns zu, und es ist an uns allen, jetzt mit dem Sparen von Energie zu beginnen.

Energieproduktion erhöhen, Konsum senken

In der Situation des Energiemangels bestehen tatsächlich zwei Möglichkeiten, dem entgegenzutreten: den Verbrauch einzuschränken und die Energieproduktion zu erhöhen. Die Grünliberalen sind in beiden Themen schon seit vielen Jahren aktiv. In unserem Positionspapier von 2009 forderten wir, Anreize für Energieeffizienz und Energiesparen zu setzen, zusätzlich sollen über finanzielle Anreize der Ausbau von erneuerbaren Energien in der Schweiz gefördert werden, um eine nachhaltige Energieversorgung zu erreichen. Leider verfügten wir dabei oft nicht über die notwendigen Mehrheiten in den Parlamenten.
In der Stadt Zürich haben wir uns in den vergangenen Jahren stark für den Ausbau der Solarenergie auf möglichst vielen Dächern der Stadt starkgemacht. Eine wenig ambitionierte Solarstrategie des Stadtrates wiesen wir im vergangenen Winter zurück. Wir unterstützten den massiven Ausbau der Fernwärme und Wärmenetzen, die Produktion von Biogas, den Bau von Windanlagen vom Waadtländer Jura bis nach Norwegen und aktuell auch eine geothermische Anlage.
Ich selbst habe kürzlich eine Motion eingereicht, welche die Erhöhung der Staumauern von fünf Stauseen finanzieren soll, an denen die Stadt bereits beteiligt ist. Gleichzeitig hoben wir Zuschüsse bei energetischen Sanierungen und der Transformation zu klimaneutralen Heizungen an.
Tatsächlich steht die Stadt Zürich vergleichsweise gut da. Der Strom, den die Bewohner*innen der Stadt verbrauchen, produziert das städtische EWZ selbst und klimaschonend. So muss die Stadt auf dem Strommarkt nicht zukaufen, und wir werden auch nächstes Jahr von günstigen Strompreisen profitieren können. Diese nachhaltige Strategie hat sich also bewährt. Trotzdem dürfen wir uns keineswegs ausruhen. Das Netto-Null-Ziel 2040 treibt uns an, immer neue innovative Projekte zu finden, um die Abkehr von fossiler Energie voranzutreiben, Versorgung zu sichern und gleichzeitig die Abhängigkeit von Schurkenstaaten zu senken. Diese Ziele werden uns in den kommenden Jahren weiterhin stark beschäftigen.

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