Gesundheit
Wo sich Menschen begegnen
Das Angebot der Pflegezentren der Stadt Zürich ist vielfältig und gestaltet sich sehr individuell. Den Jahren Leben geben, so lautet die Vision. Die pflegerisch-medizinischen Dienstleistungen gehen Hand in Hand mit der Alltagsgestaltung und Aktivierung. Im Pflegezentrum Käferberg gibt es zahlreiche Gelegenheiten für vielfältige Aktivitäten.
26. März 2020 — Eingesandter Artikel
Jedes Pflegezentrum ist auch Treffpunkt zum Austausch, Singen, Tanzen, Staunen, Lauschen und Spielen. Dazu braucht es das Engagement und die Zusammenarbeit vieler Menschen aus dem Pflegezentrum und von ausserhalb, um ein breites und attraktives Angebot bieten zu können.
Kunst
Alle vier Monate zieren neue Kunstwerke die Flure des Pflegezentrums Käferberg. Die Kunstformen erstrecken sich von abstrakter Acrylmalerei bis hin zu kecken Comic-Geschichten. Den Auftakt zur jeweiligen Ausstellung macht die Vernissage, wo Künstlerinnen und Künstler und Publikum zusammenkommen – pensionierte Mitarbeitende, Interessierte aus dem Quartier oder Besucher des Wärmebads treffen sich hier. Auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben bei uns die Möglichkeit, ihre künstlerische Ader zu entdecken. Die Maltherapie fördert die Schöpferkraft und Kreativität. Das Malen und Gestalten schenkt Freude und kann durchaus befreiend wirken.
Musik und Tanz
Die wohltuende Wirkung von Musik, Singen und Tanzen für Menschen mit Demenz ist bekannt. Im Verlauf der Erkrankung fallen die alltäglichen Verrichtungen immer schwerer. Im Pflegezentrum Käferberg unterstützt ein Musiktherapeut aus der Aktivierungstherapie alle Demenzbereiche mit seiner Musiktherapie. Hier kommen Musikinstrumente wie die Lyra, Gitarre oder Tischharfe zum Einsatz. Das gemeinsame Singen von altbekannten Liedern eröffnet den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Welt aus früheren Tagen. Selbst bei einer fortgeschrittenen Demenzerkrankung weckt Musik alte Erinnerungen und Fähigkeiten. Der Gemütszustand der Betroffenen entspannt sich, der Stresspegel sinkt, die Atmosphäre wird als gelöst wahrgenommen. Das Musikangebot wird mit Bedacht gewählt und gestaltet. So verwandelt sich an sogenannten Kulturnachmittagen das Restaurant Bistretto Allegria zur Bühne für Operettensänger, Handorgelclubs und Harfenspieler.
Es ist bekannt, dass durch Bewegung neue Nervenzellen gebildet werden, die jedoch durch geistiges Training gefördert werden müssen, damit sie aktiv bleiben. Die Tanznachmittage sind besonders beliebt und sorgen für ein volles Haus. Durch das Tanzen wird das Gleichgewicht und die Beweglichkeit gefördert. Musik, sei es in Form von Singen, Tanzen oder Zuhören, eignet sich als spielerische Art, um das Gehirn und Denkvermögen fit zu halten. Sie trägt wesentlich zum physischen und seelischen Wohlbefinden bei und schafft Begegnungen auf anderen Ebenen.
Natur
Ein weiterer wichtiger Begegnungsort ist unser Demenzgarten im Rebbergareal. Die Gartenanlage ist das ganze Jahr geöffnet und eignet sich bestens für gemeinsame Aktivitäten im Freien: Bewegungsgruppen, Musiknachmittage, Kegeln und Gartenarbeit sind Beispiele dafür. Oft ergibt sich auch ein spontanes Zusammensein bei Kaffee und Kuchen. Sogar für ein Programm während Schlechtwettertagen ist gesorgt: Dann sitzt man in warmen Fellen und Decken zum Fondue, Glühwein und heissem Tee zusammen. Ausflüge bringen Abwechslung und bereiten den Bewohnerinnen und Bewohnern besondere Freude.
Kulinarik
Das leibliche Wohl darf selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Bewohnerinnen und Bewohner können an Aktivitäten in den Abteilungsküchen oder auch an einer abteilungsübergreifenden Kochgruppe teilnehmen. Diese trifft sich regelmässig, um Gerichte zu einem bestimmten Thema zuzubereiten – wie beispielsweise zur mediterranen Küche.
Von Menschen für Menschen
Die Pflegezentren der Stadt Zürich beschäftigen qualifizierte Fachpersonen in allen Bereichen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, damit alle diese Aktivitäten stattfinden können. Doch nicht nur sie, sondern auch freiberufliche Künstlerinnen und Künstler aus der Region gestalten aktiv mit. Zusammen mit den Angehörigen entsteht so eine ideale Grundlage für das Zusammenwirken aller Beteiligten.
Autorinnen: Lina Maria Bardaje, Constanze Böhm, Erika Franzi
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