Wohnen mit Alpenblick

An der Tièchestrasse, zwischen Bucheggplatz und Waidspital, hat die Baugenossenschaft des Eidgenössischen Personals (BEP) eine neue Siedlung erstellt. Seit Februar 2017 sind die Wohnungen bezugsbereit, im Mai informierte die Genossenschaft an einem Tag der offenen Tür über den Neubau.

Petra Bachmann und ihre Familie geniessen ihre neue Wohnung und die grossartige Aussicht.
Die BEP Siedlung Waid
1/2

Der Blick vom Balkon auf die Stadt Zürich ist einzigartig. Nicht nur das gesamte Stadtgebiet mit See, auch das Umland und die Alpen lassen sich bei guten Wetterverhältnissen betrachten. In Kombination mit der holzverkleideten Fassade des Gebäudes wähnt man sich hier fast schon in den Ferien – in einem Chalet in den Bergen. Tatsächlich befindet sich der Balkon aber in Wipkingen, genauer: Im Neubau der Baugenossenschaft des Eidgenössischen Personals (BEP) an der Tièchestrasse, neben dem Waidspital.

Genossenschaftswohnungen statt Personalzimmer

Am Tag der offenen Tür am 13. Mai gewährte die Baugenossenschaft Einblick in diese Anfang 2017 fertiggestellte und nun bereits von den Mietern bezogene Siedlung. Monika Voser, die Präsidentin der Genossenschaft, begrüsste die interessierten Gäste zu diesem Festanlass und gab in ihren eröffnenden Worten einen kleinen Überblick über die Entstehung der neuen Siedlung. Nach einer über 40 Jahre dauernden Phase, in der die Baugenossenschaft keine Neubauten mehr erstellt habe, so erläuterte sie dem Publikum, seien in den vergangenen zwei Jahren mit der Siedlung Hofächer in Dietikon und der Siedlung Waid gleich zwei Neubauprojekte realisiert worden. Die Siedlung Waid ist auf dem Gelände der ehemaligen Personalwohnhäuser des Stadtspitals Waid entstanden, die wegen mangelnder Nachfrage und aufgrund ihres schlechten Zustands abgerissen werden mussten. 2009 hatte der Gemeinderat entschieden, auf zwei Drittel des Grundstücks genossenschaftlichen Wohnungsbau entstehen zu lassen, während ein Drittel des Landes für Eigentumswohnungen zur Verfügung stehen sollte. Nicht weniger als 14 Genossenschaften hätten sich in der Folge bei der Stadt darum beworben, hier bauen zu dürfen – doch den Zuschlag habe schliesslich die in Wipkingen bereits vertretene BEP erhalten, erklärte Voser: «Für die Genossenschaft war es ein grosser Glücksfall, dass wir das Grundstück an der Tièchestrasse im Baurecht übernehmen durften.» In der Folge wurde mit einem Architekturwettbewerb nach dem besten Bauprojekt für die Siedlung gesucht, welches mit «Narziss und Goldmund» der Architektengruppe «Buchner Bründler Architekten AG» gefunden wurde. Den dafür notwendigen Kredit von 44.5 Mio. Franken hiess die Generalversammlung der Baugenossenschaft im Mai 2014 gut.

Genossenschaftsbau mit einigen Besonderheiten

Um Einsprachen gegen das Bauprojekt zu vermeiden, sei, so Voser in ihren Ausführungen weiter, das Gespräch mit den Nachbarn gesucht worden, die das Projekt teilweise mit Sorge verfolgt und den Bauentscheid verlangt hatten. Es konnte erreicht werden, dass von Seiten der Anwohner kein Rekurs eingelegt wurde, so dass im Jahr 2015 mit den Bauarbeiten begonnen werden und die Siedlung nach zweijähriger Bauzeit im Februar 2017 den neuen Mieterinnen und Mietern übergeben werden konnte. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der 75 Wohnungen hat der Neubau neben seiner hervorragenden Lage und der unverwechselbaren Fassade einige Besonderheiten zu bieten, von denen sich die Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür selbst ein Bild machen konnten. So beinhaltet der Bau nicht nur einen Gemeinschaftsraum, wie auch in anderen Genossenschaften üblich, sondern zusätzlich ein Bistro, das die Genossenschafterinnen und Genossenschafter für gesellige Anlässe nutzen können, ein Gästezimmer mit integrierter Küche, das sie für Besucher mieten können sowie ein Extrabad für die Bewohnenden der kleineren Wohnungen, die keine eigene Badewanne haben. Mit dem aus Erdwärme-Pumpen und einer Solaranlage bestehenden Energiekonzept versucht die Baugenossenschaft, das Wohnen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, dass darauf geachtet wird, dass die Mieterinnen und Mieter möglichst kein eigenes Auto besitzen. Das Gebäude besitzt zwar eine Tiefgarage, Parkplätze sind jedoch nur für gut die Hälfte der Wohnungen vorhanden. Bei der Vergabe der Parkplätze wurde darauf geachtet, dass zunächst Mieterinnen und Mieter mit besonderen Bedürfnissen wie etwa eingeschränkter körperlicher Mobilität oder einer Tätigkeit im Schichtdienst einen Parkplatz erhalten. Mit der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie einem Mobility-Standort direkt in der Tiefgarage des Gebäudes soll zudem auch für all diejenigen, die kein eigenes Auto besitzen, grösstmögliche Bewegungsfreiheit erreicht werden.

Grosses Interesse an Wohnungen

Nach neuen Mieterinnen und Mietern für ihre neue Siedlung mussten die Verantwortlichen der BEP bei der Vergabe der Wohnungen nicht lange suchen: Trotz der für Genossenschaftswohnungen hohen Mietpreise war das Interesse an den neuen Wohnungen erwartungsgemäss gross, so dass längst nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten. Viele der Bewerberinnen und Bewerber waren bereits vor Bezug der Wohnungen Mitglieder der Genossenschaft und wohnten etwa in älteren Wohnhäusern der Genossenschaft – so auch Petra Bachmann und ihre Familie: «Wir haben vorher in den Genossenschaftshäusern am Röntgenplatz gewohnt und uns dort sehr wohl gefühlt. Mit drei Kindern bestand aber bei uns der Wunsch nach einer grösseren Wohnung, sodass wir uns für die neue Siedlung Waid beworben haben», erklärte Bachmann. «Für uns ist die 5.5-Zimmerwohnung, die wir hier nun im Februar bezogen haben, ein absoluter Glücksfall. Gegenüber früher haben wir deutlich mehr Platz, einen riesigen Balkon und natürlich – was mehr für uns Erwachsene als für die Kinder interessant ist – die unschlagbare Aussicht auf die Stadt Zürich. Auch die Architektur dieses modernen Baus und der hohe Ausbaustandard sagen uns sehr zu. Deswegen haben wir uns bewusst dafür entschieden, für all diese Annehmlichkeiten den, im Vergleich zu früher doch deutlich höheren, Mietpreis in Kauf zu nehmen», so Bachmann weiter.

Ankommen im Quartier

Die Kisten sind bereits fertig ausgepackt, die Wohnung gemütlich eingerichtet, was nun noch ein wenig fehlt, ist das Gefühl, tatsächlich hier zu Hause zu sein, erläuterte Bachmann. «Bis anhin waren alle Neuzuzüger ziemlich damit beschäftigt, hier anzukommen und sich einzurichten. Viel Zeit, neue Kontakte zu knüpfen, blieb da bis jetzt noch nicht», erklärt sie. Doch über die Kinder haben sich bereits erste Gespräche mit den neuen Nachbarn ergeben und angesichts der Fülle an infrastrukturellen Möglichkeiten, die die BEP den Bewohnenden zur Verfügung stellt, wird sich mit Sicherheit schon sehr bald ein intaktes Genossenschaftsleben entwickeln können. Bereits sind erste Siedlungsfeste geplant und auch das Bistro, für das Bachmann gemeinsam mit anderen Mieterinnen verantwortlich ist, soll in den kommenden Monaten so richtig zum Leben erweckt werden. Bei einem Kaffee lässt sich von hier aus wunderbar die Aussicht geniessen und den Kindern beim Spielen zusehen.

0 Kommentare


Themen entdecken