Zürcher Verkehrspolitik – wie weiter?

Seit drei Jahrzehnten stellt Rotgrün die Mehrheit im Stadt- und Gemeinderat. Was hat sich in diesen rund 30 Jahren in der Verkehrspolitik getan?

Staus sind das Resultat der linken Verkehrspolitik

In die Veloinfrastruktur wurde massiv investiert, was sich bis jetzt leider vor allem in einem unverhältnismässigen Anstieg der Personenunfälle niedergeschlagen hat. Die Personenbeförderungsleistung des Veloverkehrs ist nach wie vor marginal und wird es wohl auch bleiben. Wie sieht es mit dem motorisierten Individualverkehr aus, der auf Stadtgebiet nahezu 100 Prozent der Güter und der Dienstleistungen transportiert und nach wie vor über die Hälfte der Personenbeförderungsleistung erbringt? Wurde dem Bevölkerungszuwachs und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung diesbezüglich in irgendeiner Form Rechnung getragen?

Linke Mehrheit fand Tunnelprojekt nach Affoltern irrelevant

So haben unsere Vorfahren in kluger Voraussicht verschiedene Projekte vorgespurt, um ein allfälliges Wachstum bewältigen zu können. Ein Tunnel unter dem HB ist bereits erstellt, welcher die Verkehrsströme vom Milchbucktunnel her unter der Stadt hindurchleiten sollte. Aus diesem wird jetzt ein Velotunnel gemacht und man ist auch noch stolz darauf. Auch von der Europabrücke her war ein Tunnelprojekt nach Affoltern vorgespurt. Als Mitglied der gemeinderätlichen Spezialkommission Sicherheitsdepartement, Verkehr musste ich miterleben, wie von der linken Mehrheit dieses Projekt als irrelevant abgeschrieben wurde. So wird auch weiterhin jeder, der in dieser Richtung unterwegs ist, durch halb Höngg fahren müssen, obwohl er da gar nicht hin will. Die linke Arroganz geht mittlerweile soweit, dass der fachlich leichtgewichtige Vorsteher des Tiefbaudepartements «runde Tische» einberufen lässt, damit sich die Betroffenen, wie im Fall der Belvoirstrasse geschehen, «einbringen können» um dann vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden und erkennen zu müssen, dass sie Opfer eines miesen Taschenspielertricks geworden sind. Die Stadt Zürich kapselt sich mit der scheibchenweisen Verschlechterung der Bedingungen gezielt vom Umland ab. Pförtneranlagen bei Zufahrten, Spurabbauten bei Autobahnzubringern und dergleichen mehr. So sind die Handwerker, Chauffeure und die anderen Arbeitnehmer auf den Strassen, statt bei ihren Kunden, während die Anwohner mit Parkplatzabbauten und der Verdoppelung der Gebühren für Anwohnerparkkarten «beglückt» werden. Die 30 Jahre linker Vorherrschaft bedeuten aus verkehrspolitischer Sicht vor allem eins: Inkompetenz, Stagnation und Rückschritt.

Christoph Marty, Vizepräsident der SVP Kreis 10

0 Kommentare


Themen entdecken