Zwei neue Quartiertreffpunkte für Wipkingen

Der Verein Cala hat von der Quartieridee Wipkingen 11'300 Franken bekommen, um öffentliche Treffpunkte zu bauen. Die zwei Standorte werden am Mittwoch, 17. Mai, eingeweiht.

Der Fliegestuhl an der Lägernstrasse. (Foto: Verein Cala)

Es sind Orte, wo heute nichts ist. Leere Flächen, Zwischenräume, Asphalt. An der Ecke Lehen- und Wunderlistrasse war bisher nicht viel mehr zu sehen als ein überbreites Trottoir, vielleicht ein kleiner Platz – eine grosse Asphaltfläche, an der man achtlos vorbeiging.

Dasselbe Bild bietet sich an der Ecke Lägern- und Wibichstrasse. Hier steht immerhin ein Brunnen und bis vor kurzem auch eine alte Sitzbank. Doch auch hier verweilte man nicht – man ging vorbei. Der Verein CALA will den beiden vergessenen Plätzen in Wipkingen Leben einhauchen, wie er in einer Medienmitteilung schreibt.

Er hat hier zwei Treffpunkte gebaut, die mehr als nur Sitzgelegenheiten sein wollen: sie sollen den öffentlichen Raum aufwerten, zum Innehalten einladen und neue Begegnungen ermöglichen.

«Partizipatives Budget» auf Quartierebene

Das Projekt ist aus der «Quartieridee Wipkingen» entstanden. In Zürich-Wipkingen testete die Stadt Zürich in den Jahren 2020 und 2021 eine Art «partizipatives Budget» auf Quartierebene, das später auf die ganze Stadt ausgeweitet wurde. Es konnten Ideen eingegeben werden, über die anschliessend im Quartier abgestimmt wurde. 40’000 Franken wurden so verteilt.

Das Projekt des Vereins Cala war eines der Siegerprojekte. «In Wipkingen gibt es neben dem Röschibachplatz und dem Raum Letten kaum öffentliche Treffpunkte», sagt Stefanie Pfändler vom Verein Cala. «Wir wollten besonders in den ruhigeren Wohngegenden solche Orte schaffen.»

Fliegestühle und eine Tribüne

Beide Treffpunkte sehen ganz unterschiedlich aus. An der Lägernstrasse wurden vier «Liegestühle» gebaut – ein Design von Architekturstudenten der ETH. Die Studenten haben das Projekt entworfen und zusammen mit dem Verein Cala selber gebaut. «Das Projekt zeigt, wie viele Ressourcen auf Quartierebene mobilisiert werden können», freut sich Pfändler.

Die Holzverarbeitung durfte der Verein in der Werkstatt des GZ Bucheggplatz machen, gelagert und zusammengeschraubt wurden die Teile in der Kirche Wipkingen, die vom Klimastreik genutzt wird – und spontan kamen Leute aus dem Quartier beim Bau zu Hilfe. Die Fliegestühle werden bereits rege genutzt. «Jedes Mal, wenn ich dort vorbeifahre, sitzen Leute in den Stühlen. Es ist toll, dass der Ort so schnell angenommen wurde», sagt Pfändler.

Der zweite Standort an der Lehenstrasse wird vom Architekt Lorenz Bachmann in Freiwilligenarbeit gebaut. Dort entsteht eine Tribüne, die als Pflanzentopf, Bücherschrank oder Sitzplatz genutzt werden kann. Die Tribüne wurde in enger Zusammenarbeit mit den direkten Anwohnern entwickelt, die nun auch beim Bau mithelfen. Die Tribüne wird erst am Tag der Einweihung fertiggestellt. «Wir sind gespannt, ob dieser Standort auch so gut funktionieren wird, wie der erste», sagt Pfändler.

Die Eröffnung findet am Mittwoch, 17. Mai, statt. Von 16 bis 18 Uhr wird die Tribüne an der Lehenstrasse eingeweiht, von 18.15 bis 20 Uhr werden die Fliegestühle offiziell eröffnet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen und sind gebeten, eigene Gläser oder Becher mitzubringen.

Quelle: Verein Cala

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