Kesselhaus erneut besetzt – und wieder geräumt

Am Samstag, 14. Oktober, wurde das Kesselhaus der EWZ an der Wasserwerkstrasse in Wipkingen erneut besetzt. Am 15. Oktober beendete die Polizei die Besetzung.

Das besetzte Kesselhaus gehört zum Gebäudekomplex des Kraftwerks und Unterwerks Letten. (Foto: Filip Birchler)

Wie die Aktivist*innen in einer Medienmitteilung und auf der Website «alleswirdbesetzt» mitteilen, wurde das leerstehende Gebäude der EWZ an der Wasserwerkstrasse am Samstag, 14. Oktober, erneut besetzt. Bereits ein Jahr zuvor, am 30. Oktober 2022, war das leerstehende Gebäude besetzt worden, nach rund einer Woche jedoch nach Strafanzeige durch das EWZ wieder geräumt worden (die «Wipkinger Zeitung» berichtete). Begründet wurde die Räumung damals unter anderem mit dem schlechten baulichen Zustand des Gebäudes und der Nähe zum benachbarten Kraftwerk Letten.

Schulschwimmanlage und Zwischennutzungen geplant

In Zukunft sieht die Stadt die Nutzung des Kesselhauses als Schulschwimmanlage für den Schulkreis Waidberg, wie das Hochbaudepartement im Juni in einer Medienmitteilung erklärt. Ab 2029 soll hier für rund 20 Jahre ein Hallenbad entstehen, um den Bedarf an Schwimmanlagen für den obligatorischen Schwimmunterricht im Schulkreis decken zu können. Ein entsprechender Architekturwettbewerb zum Projekt ist bereits ausgeschrieben.

Für den Zeitraum bis 2029 sind Zwischennutzungen angedacht. Wie es in der Medienmitteilung der Stadt weiter heisst, werde bis Ende 2023 geprüft, «welche baulichen Massnahmen notwendig wären, um eine Zwischennutzung des Gebäudes – vor Beginn der Bauarbeiten für die Schulschwimmanlage – zu ermöglichen.»

Besetzer*innen fordern selbstverwalteten Raum

Die Aktivist*innen sind mit dem Vorgehen der Stadt jedoch nicht einverstanden. Seit der ersten Besetzung sei, so erklären sie in ihrem Communiqué, bereits ein Jahr vergangen und die Räumlichkeiten seien weiterhin ungenutzt geblieben. Mit der erneuten Besetzung soll auf den Missstand aufmerksam gemacht werden.

Statt vermieteter Zwischennutzungen fordern die Aktivist*innen selbstverwalteten, kollektiven Raum. Genutzt werden solle das Gebäude ihren Aussagen zufolge dabei nicht als Veranstaltungsort, sondern hauptsächlich als Lagerort sowie Werkstätten – «als Ort, welcher überall sonst in der Stadt selbstorganisierte, politische und kulturelle Veranstaltungen ermöglicht.» Seit der Räumung des Koch-Areals habe die dafür notwendige Infrastruktur keinen Platz mehr.

Die Besetzung währte jedoch nicht lange: Am Sonntag, 15. Oktober, wurde das Areal bereits wieder polizeilich geräumt.

0 Kommentare


Themen entdecken