Kirchen
Reformierte Kirchgemeinde Zürich plant für die Zukunft
Die reformierte Kirchgemeinde Zürich steht auch 500 Jahre nach der Reformation im stetigen Wandel, um den Bedürfnissen ihrer Mitglieder und der Gesellschaft gerecht zu werden. Das gilt auch für das Angebot und die damit verbundene Nutzung ihrer Gebäude.
17. April 2025 — MM (Medienmitteilung)
Die reformierte Kirchgemeinde Zürich besitzt in ihrem Immobilienportfolio rund 40 Kirchen und 40 Kirchgemeindehäuser. Der gesellschaftliche Wandel und das exponentiell wachsende Freizeitangebot haben in den letzten Jahren zu einer veränderten Nutzung dieser Gebäude geführt.
Damit das grosszügige Raumangebot der reformierten Kirchgemeinde der Stadt Zürich sowohl für die Mitglieder wie auch die Gesellschaft genutzt werden kann, wird eine Standortplanung durchgeführt. Sie orientiert sich dabei am im Jahr 2022 vom Kirchgemeindeparlament verabschiedeten Leitbild Immobilien und an dessen Eckwerten.
In einem rund zwei Jahre dauernden, etappierten Vorgehen wird definiert, wie die Kirchen und Kirchgemeindehäuser künftig genutzt werden sollen. Im Vordergrund stehen kirchliche Nutzungen, Nutzungen mit Partnerorganisationen oder Nutzungen durch die öffentliche Hand.
Ausgangssituation eruiert
In einem ersten Schritt wurde gemeinsam mit den Kirchenkreisen die Ausgangssituation eruiert. Dabei erarbeiteten die Kirchenkreise Entwicklungsszenarien für ihre Standorte und gaben der Kirchenpflege differenzierte Rückmeldungen, um die Leitplanken für die Standortplanung zu definieren.
Als Kernanliegen aller Kirchenkreise wurden die Entwicklung neuer Formen für Gottesdienste, das besondere Augenmerk auf Jugendliche, junge Erwachsene und Familien, das bleibende Engagement für ältere Personen, der Fokus auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Lebenssituationen sowie das Aufrechterhalten kultureller Angebote festgelegt.
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Zusätzlich wurde das Erarbeiten neuer Angebote für Zielgruppen, die bisher zu wenig abgeholt wurden, als wichtig erachtet. Parallel zu dieser inhaltlichen Arbeit wurden die relevanten Daten zu den Liegenschaften, deren aktuelle Nutzung sowie Kosten und Erträge zusammengetragen.
Leitplanken für Standortplanung – Auftrag an Kirchenkreise
Für die Erarbeitung der Standortplanung hat die Kirchenpflege Leitplanken definiert. So sollen die einzelnen Kirchenkreise Haupt-, Quartier- und Profilstandorte definieren. Unter Hauptstandorten sind Kirchen und Gemeindehäuser zu verstehen, die zentral im Quartier liegen und somit für die Mitglieder gut erreichbar sind. Quartiersstandorte sind vor allem in grossflächigen Kirchenkreisen als zusätzliche Treffpunkte gedacht, um die gute Erreichbarkeit für die Mitglieder zu gewährleisten.
Als Profilstandorte werden dagegen Kirchen oder Gemeindehäuser definiert, die einen besonderen Schwerpunkt haben – zum Beispiel als Familien- oder Musikkirche. Auch in finanzieller Hinsicht hat die Kirchenpflege ein Ziel gesetzt: Die Liegenschaften sollen idealerweise nicht mehr als rund 20 Prozent der Aufwände pro Kirchenkreis beanspruchen.
Die im Rahmen der Standortplanung freiwerdenden Räume und Liegenschaften können für Veranstaltungen oder dauerhaft durch Dritte genutzt werden. Bereits heute werden nicht mehr durch die Kirchgemeinde beanspruchte Räume zum Beispiel von Schulen gemietet und als Kindertagesstätte, Mittagstische, Schulräume oder Bibliothek zur Verfügung gestellt.
Die dadurch generierten Erträge fliessen zurück in die Kirchgemeinde und helfen mit, Räume für das Kirchenleben und die Gesellschaft zu finanzieren.
Mitgestalten an der Zukunft
Parallel zur Standortplanung in den Kirchenkreisen findet eine breit angelegte Befragung von 5’500 zufällig ausgewählten Mitgliedern der reformierten Kirchgemeinde der Stadt Zürich statt. Die ausgewählten Mitglieder können sich online oder schriftlich zum aktuellen und zukünftigen Angebot und zur Nutzung der Kirchen und Kirchgemeindehäuser äussern.
Die Umfrage, die bis zum 25. April 2025 dauert, ist Teil der strukturierten Standortplanung, um die Nutzung der Gebäude auf die Zukunft auszurichten. Die Ergebnisse der Befragung werden den Kirchenkreisen für ihre Standortplanung zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus sind die Kirchenkreise eingeladen, Dialogveranstaltungen und Kirchenkreisversammlungen durchzuführen, um im persönlichen Austausch die Anliegen ihrer Mitglieder aufzunehmen.
Die Kirchenpflege, die Exekutive der Kirchgemeinde, wird die Standortplanung aus den Kirchenkreisen sowie die Rückmeldungen aus der Umfrage konsolidieren und eine Liegenschaftsstrategie ausarbeiten.
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